Hier nun der zweite Teil der sogenannten "Ehestandslieder", wie im Beitrag zuvor beschrieben, die uns für unser Hochzeitsbackhaus aus dem Jahr 1827 überliefert wurden.
Des Abends wenn die Sternlein stehn
Des Abends wenn die Sternlein stehn
dann geht mein Schatz mit mir.
Mit einem so kleinen Riegelein
verriegelt sie die Tür, ja Tür.
Schatz, riegle nicht so feste zu
mein Schatz, mein Augentrost.
Ich will heut bei dir schlafen ein
in dei, ja deinem Schoß.
Willst du heut bei mir schlafen ein,
so weißt du deine Zeit.
Es falln die Lindenblättelein
auf dein und meine Seit.
Und diese Lindenblättelein,
die lieben dich und mich.
Dass mich mein Schatz verlassen hat,
das krän, ja kränket mich.
Von einem Apfelbäumelein,
da pflück ich mir ein Reis.
Aus einem Bauernmägdelein,
da macht ich mir ein Weib.
Jetzt bist du keine Jungfrau mehr,
jetzt bist du eine Frau,
du trägst kein grünes Kränzelein mehr,
auf dei, ja deinem Haupt.
Du trägst kein grünes Kränzelein mehr,
auf dei, ja deinem Haupt.
Merk auf mein Christ
Merk auf mein Christ, was ich erklär,
wo kommt der Ehstand her,
er kommt von keinem Menschen her,
Gott selber hat ihn eingesetzt.
Ins Paradies, ins Paradies.
Als Gott Adam erschaffen hat,
und machte, dass er schlief,
nahm er ein Ripp aus seiner Seit
und machte ihm daraus ein Weib.
Und stellte ihm ein zur Eh.
Der Ehstand ist ein harter Schluss,
er macht auch viel Verdruss,
doch man muss sich geben geduldig drein,
es muss einmal geheirat sein.
So lang Gott will, ja will,
so lang Gott will, ja will.
Der Ehstand ist ein hartes Band,
er muss durch Priesters Hand verbunden sein
und keines darf sich wagen dran,
der dieses Band auflösen kann.
Als nur der Tod, ja Tod, als nur der Tod.
Jetzt nun gratulier ich euch,
meinen Segen geb ich euch,
wir wünschen euch viel Glück und Segen
und nach der Eh das ewge Leben.
Das geb euch Got, das geb euch Gott.
Foto und Text: Margrit Jacobsen
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