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Channel: Beiträge auf giessener-zeitung.de aus der Region "Laubach"
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Ulmer Spatz

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Leckereien aus Ulm auf den Fotos, die es dort aber in ganz "echt" zu bestaunen gibt. "Anno dazumal vor vielen Jahren ist den Ulmern folgendes widerfahren: Zu allerlei Bauten in der Stadt man Rüst- und Bauholz nötig hat, doch wollt es den Leuten nicht gelingen, die Balken durchs Tor hereinzubringen. Und doch war reiflich die Sach' überlegt . Das Holz in die Quer' auf den Wagen gelegt; das Tor war zu enge, die Balken zu lang, dem Stadtbaumeister ward angst und bang. Viel gab es hin und her zu sprechen: und ungeheures Kopfzerbrechen, ja, selbst der hohe Magistrat wusste für diesen Fall nicht Rat. Er mochte in alle Bücher sehen, der Casus war nirgends vorgesehen, der Bürgermeister selbst sogar hier ausnahmsweise ratlos war. Ihm, der doch alles am besten weiß, machte die Sache entsetzlich heiß. Und stündlich wuchs die Verlegenheit, da begab sich eine Begebenheit. Von den klügsten einer ein Spätzlein schauet, das oben am Turm sein Nestlein bauet, und einen Halm, der sich in die Quer' gelegt hat vor sein Nestchen her, mit dem Schnäblein und das war nicht dumm. An der Spitze wendet ihn zum Nest herum. "Das könnte man" so ruft der Mann mit Lachen, "mit dem Balken am Tore ja auch so machen!" Man probierte und es ging. Den guten Gedanken hatten die Ulmer dem Spätzlein zu verdanken: Sie stünden wohl heute noch an dem Tor mit dem balkenbeladenen Wagen davor, oder hätten, ohne des Spätzleins Wissen, gar den Turm auf den Abbruch verkaufen müssen. Zum Danke dem Spatzen ist heut' noch zu schauen hoch am Münster sein Bild in Stein gehauen; auch seitdem beim echten Ulmerkind die Lieblingsspeise "Spätzle" sind. Carl Hertzog, 1842 " Diese Erklärung lag bei den Köstlichkeiten dabei, mehr habe ich dann noch im Internet nachlesen können, sehr interessant und empfehlenswert. Fotos: Margrit Jacobsen

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