Sagen und alte Geschichten beim Seniorenclub Wetterfeld
Bis fast auf den letzten Platz gefüllt war der frühere Schulsaal im DGH Wetterfeld am vergangenen Mittwoch. Eingeladen hatte der örtliche Seniorenclub unter Leitung von Renate Momberger und ihrem Vorstandsteam anlässlich des üblichen Monatstreffens diesmal allerdings zu einem außergewöhnlichen Vorleseprogramm heimischer Sagen. Anlass war die unter Dirk Oßwalds Leitung publizierte Neuauflage
einer vor 25 Jahren von Helge Braunroth verfassten Textsammlung, ergänzt mit Fotos von Bernd Schwarz und neu gestaltet von Isolde Stamm.
Mit Mundartliedern u. a. auf die Labächer Mauenschesser und die Jugendträume mancher Dorfschönen stimmten Helge Braunroth und Renate Momberger die Anwesenden musikalisch auf die Thematik ein. Sodann erfuhren die Zuhörer vom Autor, wie vor Zeiten ein Laubacher Graf angeblich sieben Walddörfer in einer einzigen Nacht niederbrennen ließ und dass den Übeltäter zur Strafe Würmer und Maden bei lebendigem Leibe fraßen.
Vom furchtbaren Landrichter, der manchen Unschuldigen an den Galgen brachte, berichtete Janina Gerschlauer, die auch den Büchertisch mit der aktuellen Neuauflage betreute. Wie so oft in der Volkssage bekamen die Reichen und Mächtigen ordentlich ihr Fett ab oder die Missetäter erhielten ihre verdiente Strafe. So brachte Liesel Kreicker die Episode vom Laubacher Löffelmann zur Sprache, der den Wetterfeldern mit einem raffinierten Trick das Waldstück Sträuches abluchste und dafür im Grab keine Ruhe fand.
Leicht gruselig wurde es, als Isolde Stamm vom traumhaft nächtlichen Geisterflug einer sich nach ihrem fernen Kind sehnenden Mutter und danach vom Gewaltverbrechen eines Geistlichen an einem unschuldigen Beichtkind vorlas. Nicht minder schaurig war Britta Schwarz mit der Geschichte einer untreuen Zöllnerin, die ihren Mann mit einem Ritter betrog, ihr uneheliches Kind ertränkte und zur Strafe als suchende Nebelgestalt umhergeisterte. Passend dazu brachte das erwähnte...
↧