Gesetzesentwurf zur LKW-Maut-Ausweitung.
Die LKW-Maut soll ab Mitte 2018 auch auf alle Bundesstraßen ausgeweitet werden. Das hat heute das Bundeskabinett in einem Gesetzesentwurf beschlossen. Bisher gilt die LKW-Maut auf Autobahnen und vierspurigen Bundesstraßen. Von der Ausweitung sind weitere 40.000 Straßenkilometer betroffen, dadurch sollen zwei Milliarden Euro zusätzlich eingenommen werden.
Münster liegt an einer Landesstraße. Seit Einführung der LKW-Maut donnert der Schwerverkehr in immer kürzeren Abständen durch das Dorf. Mittlerweile sind es mehrere hundert LKWs am Tag. Dabei haben die meisten LKWs nichts in Münster zu suchen. Sie wollen nur die derzeit 16 Cent pro Kilometer sparen, die auf den nahe gelegenen Autobahnen A5 und A45 fällig werden. Die Landesstraße L3481 kostet dagegen nichts. Und wird nach dem neuen Gesetzesentwurf auch in Zukunft nichts kosten.
Landesstraßen wurden ursprünglich als Verbindungen zwischen Dörfern und Städten angelegt und waren für eine bestenfalls mäßige Nutzung ausgelegt. Heute hat nur noch ein Bruchteil des Verkehrs, der durch den Ort rollt, mit dem Ort selber etwas zu tun. Und politische Fehlentscheidungen wie die Einführung der LKW-Maut haben das Problem noch verschärft. Um die Maut zu vermeiden, verlagert sich LKW-Verkehr auf ohnehin überlastete Landesstraßen.
Die Lebensqualität in den betroffenen Orten leidet erheblich. An ungestörten Schlaf ist an der Durchfahrtsstraße in Münster nicht zu denken. Wenn das ganze Haus bebt, nutzen auch Schallschutzfenster nichts. Die massive Nutzung der Ortsdurchfahrt führt zu einer zunehmenden Abschottung der anliegenden Grundstücke, zu einem Verfall der Immobilienpreise und zu Leerstand. Da die Durchfahrtsstraße strukturell den Kapazitätsanforderungen der Zukunft nicht genügt, fordert die Initiative Münster minus Verkehrslärm (www.muenster-verkehrslaerm.de) die Einrichtung einer Ortsumgehung.
Und was die...
↧