96 Führerscheine wären eingezogen worden.
Eine Verkehrserhebung, die vom 24. September bis zum 6. Oktober 2015 vom Ordnungsamt Laubach im Ortsteil Münster durchgeführt wurde, hat aufschlussreiche Informationen geliefert. Die Messdaten wurden nach der Einmündung in Richtung Ortsmitte erfasst, wodurch der Durchgangsverkehr untersucht werden konnte. Daten wurden hinsichtlich Fahrzeugkategorie, Anzahl und Geschwindigkeit erhoben. Demnach fahren werktags auf der Landesstraße L3481 sieben- bis achttausend Fahrzeuge durch Münster. Davon sind bis zu tausend Fahrzeuge Lieferwagen, LKWs und Lastzüge (s. Grafik 1).
Im Vergleich zur letzten Verkehrsmengenerhebung von 2010 zeigt die aktuelle Messung, dass es in den vergangenen Jahren zu einer deutlichen Zunahme des Schwerverkehrs gekommen ist: An Werktagen sind es etwa 450 Fahrzeuge gegenüber 274 vor fünf Jahren. Dieser Trend könnte sich sogar noch fortsetzen, da zum 1. Oktober dieses Jahres die Maut-Freigrenze von zwölf auf 7,5 Tonnen gesenkt wurde. Die zu erwartende Mehrbelastung durch den sich verlagernden Verkehr ist besonders gravierend, da schon heute mehr als die Hälfte der erfassten LKWs zu schnell ist (s. Grafik 2).
Wer innerorts geblitzt wird, muss mit drastischen Strafen rechnen. So gibt es ab 31 km/h zu schnell einen Monat Führerscheinentzug und 2 Punkte. In Münster wird diese Grenze täglich mehrmals überschritten in zwölf Tagen 96-mal. So kommt es nachts regelmäßig zu einer Erhöhung der Durchschnittsgeschwindigkeiten auf über 70 km/h, was die Lärmbelastung noch einmal deutlich erhöht. Es werden beachtliche Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h erreicht (s. Grafik 3). Und es geschieht: nichts. Die Raser haben keinerlei Konsequenzen zu fürchten, denn der stationäre Blitzer, der dafür gesorgt hatte, dass zumindest in der Ortsmitte die zulässige Höchstgeschwindigkeit eingehalten wurde, wurde von der privaten Betreiberfirma German Radar wieder abgebaut. Der Betreiber führte dafür...
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