Ein unverständliches Schauspiel bot die Bürgermeistermehrheit letzten Mittwoch in der Stadtverordnetenversamlung. Das Theaterstück hieß: Wie vermeiden wir die Zustimmung zu einem SPD-Antrag und stehen trotzdem nicht als Baulandverhinderer da!
Doch der Reihe nach. Die SPD-Fraktion hatte den Antrag eingebracht, der Magistrat möge prüfen, wie im Rahmen des IKEK-Programmes zur Stärkung der innerdörflichen Kerne baldmöglichst ein mittleres Neubaugebiet in der Kernstadt ausgewiesen werden könne. Das vor dem Hintergrund, dass nicht jede bauwillige Familie ein Fachwerkhaus im alten Ortskern renovieren möchte und dass in nächster Nachbarschaft in Grünberg über hundert neue Bauplätze ausgewiesen werden. Dass die Grünen die auch den gegenwärtigen Bürgermeister unterstützen - der SPD Wahlkampfgetöse vorwarfen, zeigt nach Meinung des Ortsvereinsvorsitzenden Harald Mohr, dass sie den Ernst der Lage nicht erkennen. Denn Bauwillige würden abwandern nach Grünberg oder anderswohin, wenn sie in Laubach keine Grundstücke erwerben könnten. Dadurch werde die Einwohnerzahl noch weiter sinken, die gleichbleibenden Kosten der Infrastruktur würden so auf immer weniger Gebührenzahler verteilt.
Außerdem seien die Grundstücke in Wetterfeld so gut wie verkauft, Eile tue also not, Wahlkampf hin oder her.
Wie gestaltete die Bürgermeistermehrheit das Finale in ihrem Theaterstück? FWG, Grüne und BfL wollten das Wörtchen baldmöglichst im Prüfantrag der Sozialdemokraten gestrichen haben!
Damit ihr Antrag nicht untergeht und weil der Magistrat in Laubach nach Meinung der Sozialdemokraten sowieso immer und ständig und überall :-) baldmöglichst arbeite, verzichteten diese in ihrem Antrag auf dieses entscheidende Wörtchen. So ließen sie der Bürgermeistermehrheit ihr Erfolgsgefühl, sie habe den SPD-Antrag bedeutsam verändert!
Aber die Sozialdemokraten versprachen, baldmöglichst den Magistrat zu befragen, wie weit er mit der Prüfung vorangeschritten sein wird
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