Geschockt zeigte sich der Kandidat für das Bürgermeisteramt in Laubach, Michael Steigerwald, vom Zustand einiger Gemeindeeinrichtungen. Steigerwald wird von der SPD unterstützt. Fassungslos fragt er sich, wann der Bürgermeister sich wohl zuletzt in den Ortsteilen umsah. Das DGH in Altenhain etwa, 1993 erbaut, biete einen Anblick wie eine Wenderuine in der Ex-DDR: Unkraut und Moosbewuchs rundum, bröckelnder Putz und fehlender Wetterschutz machten auf breiter Front Platz für teure Frost- und Bauschäden. In den Stadtteilen (z.B. Gonterskirchen) wuchere, besonders an den Straßenrändern, das Unkraut, Einzäunungen von Spielplätzen seien morsch und verkommen (Ruppertsburg), in Münster mähten freiwillig die Aktivisten der Feuerwehr, die das hohe Gras auf dem Spielplatz nicht mehr mitansehen konnten. Auch in Gonterskirchen pflegten die Landfrauen mit liebenswertem Einsatz die Blumen an der städtischen Horloffbrücke.
Damit in der Kernstadt die fälligen Arbeiten ausgeführt werden oder der Schlosspark spätestens im zwei-Wochen-Turnus gemäht sei, überschlage sich der Bauhof mit Arbeit. Aber die Stadtteile litten, und hier würden die Bürger dann zur Arbeit in Eigenregie herangezogen . Das nenne sich dann "das Ehrenamt stärken", obwohl die Laubacher Bürgerschaft die höchsten Gemeindesteuern im ganzen Landkreis Gießen zahlen müsse.
Zudem gebe es wegen der Übertragung von Bürgerhäusern auf die Stadtteilvereine bereits einigen Verdruss, teilweise würden schon die Einwohner hierdurch uneins, worunter die dörflichen Gemeinschaften litten !
Die SPD hatte gegen den damaligen DGH-Antrag des Bürgermeisters in der umgesetzten Form gestimmt. Jetzt haben wir Ungleichbehandlungen in den Stadtteilen und dieses wird sich mehren, so der SPD-Vorsitzende Harald Mohr.
Zur kommenden Stadtverordnetenversammlung werden die Sozialdemokraten daher die Offenlegung der abgeschlossenen Verträge mit den Vereinen fordern, um die Sachlage durchschaubar zu machen.
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