Ein Orgelkonzert der besonderen Art erklang zu Ehren von Organist Björn-Christoph Stühler (2.v.r.) am Sonntag in der katholischen Heilig-Geist-Kirche in Laubach. Zum 10jährigen Organistenjubiläum von Stühler hatte Pfarrer Clemens Matthias Wunderle (rechts) eine witzige Idee: Unter seiner Regie gab er gemeinsam mit sieben weiteren Gemeindemitgliedern die Melodie des Liedes Viel Glück und viel Segen in B-Dur zum Besten. Diesen Glückwunsch pfiff das kurzfristig zusammen getrommelte Orchester auf acht Orgelpfeifen. Von der ganz kleinen hohen Prinzipal 2-Pfeife bis zur riesigen tiefen Prinzipal 8-Pfeife stammen alle aus dem Pfeifenlager des Pfarrers, das er sich für seine geplante Hausorgel-Erweiterung zulegte. Mit diesem Ständchen zum Ende der Heiligen Messe und einem Frühstücksgutschein bedankte sich Pfarrer Wunderle auch im Namen der Gemeinde für den treuen, zuverlässigen und musikalisch wohlklingenden Einsatz des Organisten. Dieser ist einer der fortschrittlichsten im gesamten Bistum Mainz überhaupt, denn der Laubacher liest die Noten seit geraumer Zeit nicht mehr vom Notenblatt, sondern ganz zeitgemäß vom i-Pad ab (siehe Foto oben rechts). Stühler wirkt meist im Verborgenen, denn der Orgelspieler ist von den Kirchenbänken aus nicht zu sehen: So wundert sich manch fremder Gottesdienstbesucher, von wo denn die Vorsängerstimme erklingt. Denn auch diesen Part während der Messe übernimmt Stühler oft von der Orgel aus. Außerdem unterstützt der Jubilar mit seiner Tenor-Stimme bereits lange Jahre den Kirchenchor der Gemeinde und ist Mitglied im Pfarrgemeinderat von Sankt Elisabeth Laubach. Den Gottesdienstbesuchern jedenfalls klang das Pfeifen der Pfeifen noch weit in den Sonntagmittag hinein in den Ohren und so manch einer rätselte, wer denn wohl von den lustigen Musikanten die größte Pfeife war oder besser: spielte, wie einer der Zuhörer flakste.
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