Der folgende Text stammt von Ken Jebsen (www.kenFM.de), einer der Redner der Montagsdemos in Berlin:
Wenn man das richtige sagt, ist man nie sicher vor falschem Beifall. Gerhard Schröder, Bundeskanzler a.D.
Eine Klarstellung.
Seit gut fünf Wochen finden in der wiedervereinigten Bundesrepublik Deutschland Mahnwachen für den Frieden statt. Immer Montags, was ihnen umgangssprachlich den Namen "Montagsdemonstrationen" verpasste. Die Montagsdemonstrationen der Vergangenheit haben einen hohen Symbolcharakter. Montagsdemonstrationen waren die Basis für die friedliche Revolution in der ehemaligen DDR. Ohne die massive Präsenz der Bürger damals auf der Straße wäre der real existierende Sozialismus, die DDR, nie auf dem Scheiterhaufen der Geschichte gelandet. Ohne die DDR-Montagsdemos wären ehemalige DDR-Bürger wie Angela Merkel, Joachim Gauck oder Gregor Gysi 2014 nicht der bekannteste Teil der der politischen Elite Deutschlands.
Hätten die Menschen seinerzeit geglaubt, was die DDR-Staatsmedien über die damaligen DDR-Montagsdemos geschrieben oder gesendet hatten, stünde die Mauer womöglich noch.
Zuerst wurden diese Demonstrationen totgeschwiegen. Als das nicht mehr funktionierte, wurde sie, und mit ihr ihre bekanntesten Köpfe, aber eben auch alle Teilnehmer, dämonisiert. Pauschal. Doch es half nichts. Die DDR, auch nur ein klassisches Pyramidensystem mit hohem Anteil sich selbst wiedersprechender DNA, kollabierte. Zerfiel also von innen!
Reißschwenk in die Gegenwart.
Die Montagsdemos sind, wie bereits erwähnt, zurück in Deutschland. Nur werden sie diesmal nicht von einer Gewerkschaft oder einer Partei organisiert. Auch keine professionelle Widerstandsbewegung oder der Untergrund setzen sich in Szene. Genau genommen sind es auch gar keine Demonstrationen, denn hier wird gar nicht, wie sonst üblich, GEGEN etwas demonstriert. Letztlich handelt es sich um Mahnwachen. Mahnwachen FÜR den Frieden. Dieser Frieden ist in Europa massiv gefährdet, wenn wir...
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